einmal machu picchu und zurück, bitte!

da es all zu langweilig wäre hier meine ganze reise detailliert zu beschreiben, hier einige kleine anekdoten:

 

- manche menschen sind langsam! es ist freitag morgen, 7:00. nachdem ich meine sachen schon am tag vorher gepackt habe und wir am abend vorher noch auf einer party waren, stehe ich nach zwei stunden schlaf nicht wirklich ausgeschlafen, aber einigermaßen wach vor der tür meiner zwei mitreisenden um dann festzustellen, dass die beiden noch seelenruhig schlafen! koen's o-ton: wo müssen wir hin? wann? wieso?

na toll, die reise fägt ja gut an! das warten auf koen und sibylle soll sich noch die nächste woche fortsetzen. eric und ich waren immer die beiden ersten, die auf die beiden anderen trantüten warten mussten.

 

- wir hatten spaß! ein weiterer o-ton koen, bei der bestellung unseres abendessens am ersten tag in cusco: was ist der unterschied zwischen meat und carne? der ober: meat ist englisch und carne ist spanisch!

 

- hostels sind eine möglichkeit seine kindheitsträume zu verwirklichen! in cusco waren wir in einem hostel eines nürnbergers, das den namen frankenstein trug. mit liebe hat der gute sein haus dekoriert, horror-puppen, altes holz, pflanzen und andere liebevolle details überall.

 

- in lokalen bussen zu fahren ist witzig und meistens fahren ein paar hüher mit! auf dem dach des busses von cusco nach ollantaytambo (dem ausgangsort des zuges zum machu picchu) waren lebende hühner, die in säcke gepackt wurden. auf der fahrt von cachora zurück nach cusco war ein huhn sogar mit im businneren. leider freut das koen nicht besonders: er hat eine ausgeprägte phobie gegen vögel und wir waren froh, dass er das huhn im bus nicht bemerkt hat!

 

- sich unnötige sorgen machen bringt meistens nichts! trotz vorheriger regenwarnung von einem freund und darauffolgende schlechte laune beim gedanken an matsch und gummistiefel hat es nur einmal geregnet: in aguas calientes, dem ausgangsort für reisen zum machu picchu. das war der erste regen, den ich in peru erlebt habe!

 

- um zum machu picchu zu gelangen muss man früh aufstehen! um 3 uhr haben wir uns in die schlange gereiht um den ersten bus auf den heiligen berg zu bekommen. das warten hat sich aber gelohnt. wir durften nicht nur macchu pichu, sondern auch huayna picchu sehen. das ist der berg, den man auf den berühmten bilder immer im hintergrund sieht. pro tag ist es nur 400 touristen erlaubt auf den berg zu steigen! eine steile, anstrengende stunde, die sich aber auszahlt!

 

- machu picchu ist so schön wie auf den bildern, oder noch schöner! obwohl es vielleicht einer der touristischten orte in ganz südamerika ist, darf man sich diesen ort auf keinen fall entgehen lassen. wir verbrachten gute 9 stunden auf dem berg und man sieht sich einfach nie satt! die ruinen sind unglaublich schön, gut erhalten und man hat immer noch das gefühl sich an einem ganz besonderen ort aufzuhalten. die vielen touristen sind zwar schwer zu ignorieren, aber sie können das positive bild trotzdem nicht kaputt machen!

 

- es gibt doch noch unberührte fleckchen! in cachora (dem ausgangsort zum trek nach choquequirao [eine ruinenstadt, die mit macchu picchu vergleichbar ist, nur ist diese so unbekannt, dass im schnitt 20 touristen pro tag dort auftauchen, wohingegen es am macchu pichu 2500 sind!) durften wir eine art tanz mitansehen, bei dem sich die tänzer mit peitschen geschlagen haben. die musik erinnerte mich aber sehr an fastnacht am hochrhein. witzig war auch, dass wir die einzigen gringos waren, die an diesem abend da waren. eine super erfahrung mal das wirklich ursprüngliche peru zu sehen.

 

- träume und realität sind manchmal näher beieinander als man denkt! in cachora übernachteten wir auf einem kleinen bauernhof bei einem schrulligen alten ehepaar mit einem hund names inti. am abend sagten wir, dass wir gerne um 7:30 uhr morgens duschen wollten. um 6:30 habe ich einen seltsamen traum: ich stehe in unserem haus und höre draußen meine tante marlene, die meinen namen ruft und wundere mich wieso sie nicht einfach rein kommt.

wenige minuten später realisiere ich, dass es nicht meine tante ist, die mich ruft, sondern die herbergsmutter: melanie, melanie! senoritas! heißes wasser, heißes wasser! sie steht tatsächlich vor unserer tür und ruft uns 5 minuten lang! nachdem eric sie eine stunde vertröstet hat und wir um 7:30 pünktlich duschen wollen wird uns klar warum sie uns gerufen hat. es gibt kein heißes wasser in der dusche, sondern das heiße wasser wurde extra für uns gekocht und in große kübel gegossen... ich glaube das ehepaar war ein bisschen sauer, da das ehemals heiße wasser natürlich in der zeit wieder abgekühlt war, in der wir noch eine stunde seelenruhig geschlafen haben.

 

- namen müssen nicht immer eine sinnige herkunft haben! wir wollen wissen, wieso der hund inti heißt. unsere theorie ist naheliegend: inti ist quechua (die sprache der alten peruaner und inkas) und steht für den sonnengott der inkas. der herbergsvater klärt uns über den wahren urspung des namens auf. inti ist auch eine marke des örtlichen gases, dass sie fürs kochen verwenden. und da der hund leider des öfteren einen fahren lässt wurde er danach benannt.

 

- la hora peruana gilt auch in abgelegenen orten! nach einem anstieg von gut 800 metern an einem tag wollten wir endlich die ruinen anschauen. am eingang angekommen wurde uns gesagt, dass es nur eine halbe stunde sei bis zu den ruinen. nach einer stunde waren wir dann da. das tolle war aber, dass wir weit und breit die einzigen touristen waren! wie das in 5 jahren aussieht weiß man natürlich nicht, aber zumindest kann ich meinen kindern mal erzählen wie toll alles war, als noch keine touristenbusse zu den ruinen gefahren sind!

 

- man kann den choquequirao-trek auch in 3 tagen schaffen, obwohl man 4 gebucht hat! das haben wir zumindest hinbekommen, nachdem wir am dritten tag, nach 5 stunden wanderung um 12 uhr an unserem nachtlager angekommen waren haben wir beschlossen gleich nach hause zu laufen. abends um 6 waren wir dann in cachora, nach 10 stunden wandern!

 

- wir sind einheimische! das haben wir zumindest an verschiedensten stellen bewiesen. wie bekamen den nationalen studenten-rabatt in pisac und für den bus zu machu picchu, was uns insgesamt eine menge geld gespart haben. die letzten tage in cusco trugen wir alle unsere dort gekauften, peruanisch gemusterten pullover und kamen uns unglaublich einheimisch vor! touristengruppen mit senioren, die alle dieselben wanderschuhe, hüte, frisuren und kameras hatten, haben wir belächelt oder sind schnell geflüchtet.

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Kommentare: 3
  • #1

    mum (Dienstag, 21 September 2010 14:10)

    einfach klasse, macht süchtig auf meeeehhhhhhhhhhhhhhr.........

    gruss mama

  • #2

    der kuhn (Dienstag, 28 September 2010 04:31)

    sehr schones artikel!

  • #3

    Heinrich (Mittwoch, 07 November 2012 12:25)

    ok, danke