wieso gerade peru?

im herbst 2010 werde ich ein auslandssemester in peru absolvieren. ein solches semester im ausland ist pflicht an der uni mannheim. aber wieso gerade peru?

 

angefangen hat meine begeisterung für spanisch natürlich (wer hätte es geglaubt?) in der schule. englisch war meine erste sprache, doch durch teilweise sehr schlechten unterricht hatte ich nie das gefühl, diese sprache wirklich einmal zu beherrschen. genauso, oder teilweise noch schlimmer erging es mir mit französisch. die ersten zwei jahre bestanden fast nur aus dem vorlesen von texten, was mein verständnis für die sprache nicht wirklich verbesserte, sondern mir nur klar machte, wie schwer es ist, einen französichen text zu lesen.

in der neunte klasse mussten wir uns dann entscheiden: naturwissenschafte oder spanisch? da ich mir nicht vorstellen konnte im zuge des bio-unterrichts tiere auseinanderzunehmen entschied ich mich aus dem bauch heraus (wie meistens, wenn ich entscheidungen treffen muss) für spanisch. die wahl war anfangs nicht wirklich das große los. auch diese lehrerin war gelinde gesagt zum schreien. zwar hatte sie selbst eine große leidenschaft für die sprache, jedoch war sie stellenweise sehr verwirrt und ging von einem zum anderen um das rollende r zu hören, das ihrer meinung nach so wichtig war für die aussprache.

nach einem halben jahr bekamen wir dann doch noch eine neue lehrerin. und dies war rückblickend gesehen, unser aller glück. sie war eine lehrerin, die wirklich wollte, dass wir etwas lernten, also waren hausaufgaben die regel, genauso wie vokabeltests und das unaufhörliche üben von konjugationen. die zeit war anfangs vielleicht etwas anstrengend, jedoch zahlte sich diese eisernheit aus.

es muss in der 11. oder 12. klasse gewesen sein, als sie uns nach den sommerferien bilder von ihrem urlaub zeigte. wunderschöne bilder von einer anderen kultur auf einem anderen kontinent, flora, fauna und andere ungewöhnliche bilder, die mich sehr in ihren bann zogen: sie hatte peru einen besuch abgestattet. von dort an schlummerte in meinem hinterkopf immer wieder die idee nach südamerika zu reisen, wenn ich die gelegenheit dazu bekäme.

und nun war sie da: die gelegenheit, mein auslandssemester. dass es ein spanischsprachiges land werden sollte war mir sofort klar. anfangs liebäugelte ich noch mit spanien, weil ich mich nicht recht traute solch eine große reise anzutreten, jedoch kam mir dann doch die erkenntnis: wenn nicht jetzt, wann dann? (dies war ein ungewolltes zitat ;)). wann hat man schon mal die möglichkeit ein halbes jahr weg zu sein? man weiß nie wann sich die gelegenheit ergibt, ob sie sich überhaupt noch mal ergibt. also auf nach südamerika.

es sollte auch ein land sein, dass noch nicht all zu europäisch geprägt war. mexico und argentinien kamen also hinten auf die liste. kolumbien schien mir etwas zu gefährlich und ecuador zu abenteuerlich. also blieben noch peru und chile übrig. peru erhielt den verdienten ersten platz auf meiner prioritätenliste und das glück war mir hold: ich darf mein auslandssemester dort verbringen!

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Kommentare: 2
  • #1

    Flibbo (Sonntag, 11 Juli 2010 07:36)

    Ich gehöre ja auch zu den Spanisch-Wählern und lasse sowohl mein Franz als auch mein Spanisch leider gerade nach und nach verfliegen... Bis jetzt habe ich mich immer noch nicht getraut, für lange Zeit ins Ausland zu reisen.
    Ich kann es eigentlich immer noch nicht fassen, dass ich erst nach mehreren Jahren Spanischunterricht ZUFÄLLIG bemerkte, dass man das rollende R korrekterweise mit der Zunge macht und nicht im Rachen wie Till Lindemann. Das zeigt immerhin, dass es auch Unterricht gibt, in dem zu WENIG auf das rollende R geachtet wird. ;D
    Supongo que hay un lugar, dónde es más azul el mar... :)

  • #2

    purplegreen (Sonntag, 11 Juli 2010 11:04)

    ja, da gibt es natürlich alle extrema ;) aber ob man den unterschied der rollenden r`s überhaupt erkennt? wenn man es geschickt macht kommt man bestimmt auch mit dem rachen r durch :D